Bindung & Erziehung

Bis zu welchem Punkt begleitet dich dein Hund voller Liebe? Es braucht mehr als ein paar Worte, bitte nimm dir für diesen Beitrag Zeit!
Zwei Worte die zentral sind im Zusammenleben mit Mensch und Hund. Ist es nun schon schwer mit einem Kind hier passende Wege zu finden, erscheint es mit einem Hund vielen Menschen unmöglich…
Erziehung – was ist das eigentlich?
Und gerade wenn dann noch fällt „Erziehung durch Beziehung“ wird es schon noch diffuser. Was mach ich denn, wenn der Hund trotz aller Liebe dem Reh hinterherflitzt. Da freut sich Hundehalter dann über den tollen Spruch des Hundetrainers „Musst halt interessanter sein als das Reh“ was dann dazu führte, dass der eine oder die andere wie ein Clown durch den Wald gehüpft ist, mit mäßigem Erfolg.
Bei der Erziehung eines Kindes gibt es gewaltige Unterschiede zu der von einem Hund, mal rein aus der Perspektive der zur Verfügung stehenden Mittel. Ein Kind ist ab einem gewissen Alter, vielleicht ab zwei Jahren mit Sprache zu gewissen Dingen zu überzeugen oder Situationen werden erklärbar. Das Kind entwickelt eine Einsicht, wenn ihm diverse Dinge erklärt werden. Schlimmstenfalls landen (viele und die meisten ;-)) Eltern an dem Punkt dem Kind klarzumachen „Wenn du das nicht machst, dann wirst das nicht bekommen!“ Häufig ist dies eine Sache die wirkt, allerdings oft auch nur kurzfristig und es macht kaum einem Spaß.
Was ist hier bei dem Hund…
Unsere Sprache versteht er nicht (nein, tut er wirklich nicht, auch wenn es oft so aussieht). Wir werden ihn nicht durch kognitive, rationale Argumentationen zu etwas überzeugen können. Sicher kommt meine Energie und meine Schwingung bei dem Hund an, ich gehe sogar soweit, dass er Bilder die ich in meinem Kopf habe auch „empfangen“ kann (häufiges Beispiel „Ich habe schon im voraus gesehen, wie er der Katze hinterherrennt“).
Beim Hund bleiben dann auch körperliche Einwirkungen, ihr wisst schon, das was keiner mehr tun will, was aber im Alltag dann doch (auch in Hundeschulen) dauernd zu beobachten ist: Der Leinenruck, das Zwicken in die Seite, den Hund packen, ihm eine reinhauen, ein Tritt mit der Hacke. Jetzt haben wir uns bei Buddha Dogs dazu verpflichtet, dies nicht zu tun! Nein, in keinem Fall! Und ich hoffe du entscheidest dich dazu auch!
Was bleibt denn nun zur Erziehung?
Die Schleppleine wollen wir ja auch nicht dauernd haben, wobei sie zu Beginn und beim Aufbau einer Beziehung durchaus sinnvoll unterstützen kann.
Also wir können keine Argumente vorbringen und körperlich wollen wir auch nicht einwirken!
Wie bringen wir unseren dazu auf uns zu hören, mit uns unsere Wege zu gehen, einen harmonischen Alltag zu bewirken?
In jedweder Situation, so oft wir es auch durchspielen, kommen wir wieder auf die sichere Bindung zurück, die die Basis einer jeden Erziehung ist.
Die Magie der sicheren Bindung
Mit der sicheren Bindung ist gewährleistet, dass zwischen Hund und Halter ein unsichtbares Band vorhanden ist, auf dem kommuniziert werden kann. Stellt es euch vor wie eine Telefonleitung. Ist keine Leitung da, kann ich nicht anrufen ( 😉 Mobilfunk ist dann für Fortgeschrittene). Über diese Leitung, über die Sichere Bindung läuft die gesamte sinnvolle Kommunikation mit dem Hund.
Und besteht diese Leitung, ist diese gut ausgebaut, dann greift natürlich auch die Erziehung. Ich kann dem Hund durchgeben, dass es nun wichtig ist stehen zu bleiben, oder dass es mir jetzt wichtig ist, dass er jetzt und sofort wegen einem wichtigen Grund zu mir kommen soll.
Um die Leitung aufzubauen, gibt es hier in diesem Blog Tipps… und dann noch ein paar Worte zur Erziehung. Meiner Meinung nach ist Erziehung Haltungs- und Charaktersache.
Vorerst sollte ich mir diese Fragen sinnvoll beantworten:
- Wo sind meine Grenzen und wo soll eine Grenze für den Hund sein?
- Sind diese Grenzen wirklich sinnvoll?
- Und nochmal: sind diese sinnvoll oder übernehme ich nur etwas was ich irgendwo mal gehört habe was der Hund tun und lassen sollte?
- Und fordere ich die wichtigen Dinge einfach zum Spaß und zum Üben ein?
- Oder haben Sie tatsächlichen Ernstbezug?
- Bin ich ein Mensch, der meinem Hund charakterlich ein Vorbild ist?
- Bin ich ein Mensch, dem es sich lohnt zu folgen und vertrauen? (wichtige Punkte auch für die Bindung…wie ihr seht ist es schwierig dies alles abzugrenzen, es geht Hand in Hand)
- Gebe ich meinem Hund genügend Freiheit, dass er Hund sein darf?
- Darf mein Hund auch einmal selbst Entscheidungen treffen?
- Zeige ich ihm ruhig und geduldig was er „falsch“ gemacht hat?
- Versteht er überhaupt um was es mir geht?
- Gebe ich ihm genügend Zeit auch die mir wichtigen Dinge umzusetzen?
- Und nochmal: Sind die Dinge wichtig und sinnvoll die ich von ihm will?
- Und nochmal: Sind die Dinge wichtig und sinnvoll die ich von ihm will?
Hier gibt es noch weitere Fragen zu beantworten, doch sie geben dir einen Eindruck, worauf Erziehung basieren sollte: Auf einem liebevollen, respektvollen und verständnisvollen Miteinander mit Grenzen, die für beide wichtig und sinnvoll einzuhalten sind. Sicherlich bringt jeder Mensch und jeder Hund seinen eigenen Charakter und seine Historie mit und es ist leichter oder schwerer Verbindung aufzubauen und Informationen zu senden.
Halte ich mich an diese Leitplanken, baue ich eine Beziehung zu dem Hund auf, die langfristig gut funktionieren wird und die gewährleistet, dass der Hund noch seinen Charakter behalten darf und psychisch gesund (und damit meist physisch gesund) alt werden kann.
Halte ich mich an diese Leitplanken, werde ich eine liebevolle und erinnerungswürdige Zeit mit meinem Hund, einem Wesen mit Herz, Gefühlen und Seele verbringen.
Das erste was du tun kannst,
ist dich von den Erwartungen zu verabschieden, die irgendwelche alten Menschen, Hundeschulen, Fernsehsender und Bücher dir in den Kopf gepflanzt haben wie „Mein Hund muss dies und das wenn ich das will und sowieso sofort und einfach so!!!“
Nein, dass muss er nicht! Kannst du das leisten? Machst du Hopp, wenn deine Lebenspartner/In, Chef, Freunde dir einen Befehl geben? Sicher nicht, außer das Haus brennt, aber dann wird auch dein Hund die Panik in deiner Stimme hören.
Ich wünsche euch, dass ihr heute einfach beginnt alte Glaubensmuster aufzuspüren und gut zu überprüfen ob sie sinnvoll sind 🙂 und dass ihr beginnt nachzudenken, wie für euch Erziehung funktionieren kann.
Welche positiven, nachahmenswerten Vorbilder hattet ihr dafür?
Vielleicht eure Eltern? Eure Großeltern? Lehrer? Gruppenleiter im Zeltlager? Vorgesetzte? Überlegt einmal, bei wem habt ihr euch wohlgefühlt? Für wenn hättet ihr sofort alles getan, weil ihr der Person vertraut und sie geschätzt habt?
Das Spiel könnt ihr auch andersrum denken, für wen würdet ihr nie etwas tun, oder befolgen, weil ihr die Person für sein Tun und sein Verhalten verabscheut?
Die Hunde sind uns in vielen Dingen sehr ähnlich, vor allem haben sie ein unglaublich großen Gespür, wer ihnen wohlgesinnten ist und wer sie liebt!
Ich wünsche euch, dass ihr euch wohlgesonnenn und liebevoll miteinander seid.
Herzliche Grüße
Daniy
Ist mein Hund jemand?

WAS SCHREIBST DU DEINEM HUND FÜR FÄHIGKEITEN ZU?
Das ist eine sehr wichtige Frage, denn hier wird sich dein Weg in der Hunderziehung zweigen.
Glaubst du wie die Forscher Anfang des 20 Jahrhunderts, dass der Hund keine Seele hat? Glaubst du er ist einfach nur die Summe von Einflüssen seiner Umwelt, quasi eine Maschine, die programmiert werden kann?
DAS IST DER SCHEIDEWEG IN DER WEITEREN VORGEHENSWEISE DER HUNDEERZIEHUNG UND -BEZIEHUNG.
So gehe in eine klassische Hundeschule, clicker deinen Hund, konditioniere ihn, glaube daran, dass du ihn dominieren musst, dass du ihm einen Platz in eurem Rudel zuweisen musst und dass er deine Weltmacht übernimmt, wenn er auf dein Sofa darf
WUNDERE DICH JEDOCH NICHT, …
wenn du fleißig die Hundeschule besuchst. Dort mit ihm Sitz, Platz, Fuss übst, ihm den Napf vor der Nase wegziehst, ihm nur erlaubst in irgendeinem Gradwinkel knapp vor dir zu laufen und von ihm verlangst bei einmal rufen sofort zu dir zu kommen.
Wundere dich nicht, wenn er dir früher oder später mit folgendem Verhalten reagiert:
• Weglaufen
• Jagen
• dich ignorieren
• andere Hunde angreifen
• Spielzeug verteidigen
• lethargisch und depressiv neben dir herzutappen
• …

DU LEBST MIT EINEM HUND ZUSAMMEN – ES IST EINE WUNDERBARE ERFAHRUNG.
Ich wünsche dir, dass du dich dafür entscheidest, dass dein Hund eine Seele hat, dass er Gefühle und Emotionen spürt, dass er dich aufrichtig lieben kann und viel von dir versteht. Das wünsche ich dir! Aber entscheidest du dich für diesen Weg, wird es auch kein leichter!
Deine erste Aufgabe ist es, zu prüfen, welches Wissen über Hunde sich in deinem Kopf angesammelt hat.
WO KOMMT ES HER UND WER HAT ES GESAGT?
Was ist davon wirklich wahr? Frage dazu dein Herz!
Und nun lösche denn ganzen Müll, der sich in deinem Kopf über Hundeerziehung angesammelt hat! Ein kleines Beispiel: Der Hund darf nicht als erstes durch die Tür. Ab in den Papierkorb und direkt auf Delete drücken!
Du wirst jedoch merken, dass auf deiner Festplatte immer wieder Informationen darüber auftauchen, wie sich ein Hund Verhalten zu hat…ich sage noch einmal „Sei wachsam, stelle in Frage und lösche unnötige Informationen in deinem Kopf!“
EIN KLEINES BEISPIEL:
Muss ein Hund rückrufbar sein oder ist es nicht sinnvoller, dass er 100%ig stehenbleibt wenn du es ihm sagst?
Jetzt kommen wir jetzt zu dem wichtigsten Punkt:
Hör auf dein Herz, vor allem wenn dir Menschen, die in der „alten“ Schule Hundetrainer gelernt haben, dir Aufgaben für deinen Hund geben, die dir beinahe das Herz zerreißen.
TUE NICHTS, WAS DEIN HERZ NICHT WILL, DEIN HERZ WEISS WAS RICHTIG IST.
Ich erinnere mich an eine aufgelöste Kundin, die monatelang ihren 9 Jahre alten Wuschelhund ignorierte, wenn er ohne ihre Aufforderung zu ihr kam. Es brach ihr fast ihr Herz und dem Hund auch. Er entwickelte Stoffwechselstörungen, roch unangenehm und baute zunehmend ab. Er durfte nicht mehr buddeln und nicht mehr von der Leine. Ein trauriges Leben für alle Beteiligten, nur weil ein Hundetrainer dies sagte!
Die Erlösung kam durch meine Beratung, alles kam in den imaginären Mülleimer und der Hund wurde wieder zum Hund, wurde gesund und sieht aus wie ein junger! Er darf wieder buddeln, darf zu Frauchen kommen und darf glücklich sein!
EIN WEITERES BEISPIEL:
Die Flasche mit Nägeln gefüllt! Kunden von mir haben diese ihrem Hund regelmäßig hinterhergeworfen, wenn dieser beim Türklingeln gebellt hatte. Leider hatte der Hundetrainer nicht gesehen, dass das Tier höchstängstlich war und das gesamte Verhalten des Hundes sich verschlechterte. Jetzt gehen die Halter beruhigend zu dem Hund und schauen gemeinsam wer kommt…seltsam…das Bellen hat nachgelassen und die gesamte Familie ist glücklicher.
ES LIEGT AN DIR ZU ENTSCHEIDEN, WELCHEN WEG DU GEHEN MÖCHTEST.
Beide Wege bringen Arbeit und Zeitaufwand mit sich, die Frage ist, was du dafür bekommen wirst.
Entscheide dich nun als Erstes, welchen Weg du gehen möchtest! Den klassischen alten Weg oder den Weg des Herzens?
FINDE HERAUS, WAS DENKST DU ÜBER DEINEN VIERBEINER?
Was kann er, was kann er nicht? Wie ist sein Charakter? Was braucht er von dir? Was gibt er dir? Was mag er wirklich gerne? Wie geht es ihm? Ist er glücklich? Ich wünsche euch hierbei schon erste wunderbare Erkenntnisse.
Mehr rund um die Psyche deines Hundes erfährst du hier in meinem Blog oder in unserer gemeinsamen Arbeit. Ich freue mich auf dich.
Auf den (vegetarischen) Hund gekommen?

Wie viele Hunde leben auf dieser Welt größtenteils vegetarisch?
Diese Frage kann neue Perspektiven eröffnen. Bekommen wirklich alle Hunde so viel Fleisch wie unsere deutschen Haushunde?
Und wie überlebten die früheren Hofhunde? Erstaunlicherweise wurden sie häufig gesund sehr alt. Kennt ihr noch die Geschichten der Hofhunde der Großeltern? Was haben diese gefressen? Ich kann es nicht genau sagen, aber sicher nicht 800 g bestes Muskelfleisch am Tag. Und was steht wohl bei den wilden Hunden in Indien, Indonesien, Afrika und Südamerika auf dem Speiseplan?
Wie ich auf den vegetarischen Hund kam
Yeshi mein Tibet-Terrier hat mich vieles gelehrt, unter anderem dass er nicht so viel Fleisch mag. Von Grund auf heikel – servierten wir ihm als Welpe oft mehrere Menüs ( 😉 er war wirklich schlank). Seltsamerweise bevorzugte er vegetarische Gerichte wie beispielsweise Nudeln mit Butter und Salat, Kichererbsen mit Gemüse und Hüttenkäse, vor dem besten Fleisch (egal ob roh, gebraten, bio oder konventionell).
Wir fütterten nun mehr Gemüse, Hirse, Kichererbsen, Buchweizen und zwischendurch auch Bio-Hackfleisch darunter. Wenn die Zeit eng war gab es auch Trockenfutter oder einmal Dose.
Vegetarisch und gesund?
Am meisten profitierte Shanti, damals 9 Jahre alt, jetzt fast 12 Jahre alt. Sie nahm ab, wurde leichter, fitter und gesünder. Viele Hunde die mit mir und Buddha Dogs arbeiteten haben diese Variante des Essens ausprobiert – viele wurden gelassener, ausgeglichener, weniger aggressiv.

Nicht nur für den Hund eine gute Wahl
Als angehende Psychologin ist mir klar, dass meine Erfahrungen keine Statistik sind. Aber was fühlst du dazu – in deinem Herz – , wenn du das, was dir von der millionenschweren Futtermittelindustrie erzählt wird, ausblendest?
Klimawandel – weniger Fleisch essen könnte helfen – unsere Hunde sind bestimmt mit dabei – ich bin überzeugt: Es geht mit weniger Fleisch!
Artgerechte Haltung – wo kommt das Fleisch her das du fütterst? Bist du sicher, es war nicht eines dieser Rinder, die vom Allgäu in die Türkei gefahren, dort unter schlimmen Bedingungen geschlachtet und die Reste wieder zurückgekarrt wurden?
Gestresste Tiere – Schnellzucht – lange Transportwege – Antibiotika – u. v. m. . Willst du das wirklich deinem Hund füttern?
Es gibt Alternativen:
- Geh es an wie deine Großeltern (als es auch noch kaum Hunde- bzw. Tierfutter zu kaufen gab)
- Buch: Clean Feeding oder Website https://www.clean-feeding.de
- https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/index.php
- VEGETARISCHE HUNDE- UND KATZENERNÄHRUNG, James A. Peden
Und vorallem: Fühle dich in deinen Hund hinein – Was braucht dein Hund?
🙂 Probiere es aus – es gibt so viel!
Von Herzen